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Joni Mitchell - Shine

Release: Joni Mitchell - Shine

Joni Mitchell - Shine
Inhaltsangabe

1. One Week Last Summer
2. This Place
3. If I Had a Heart
4. Hana
5. Bad Dreams
6. Big Yellow Taxi (2007)
7. Night of the Iguana
8. Strong and Wrong
9. Shine
10. If

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Hinweise
Es gibt Künstler, hinter deren Namen man drei Kreuze macht, wenn sie bekanntgeben, dass sie von der Bühne abzutreten gedenken. Und wenn sie dann (was leider viel zu oft passiert) nach einer Pause doch wieder aus der Versenkung auftauchen, hechtet man flugs in schalldichte Räume. Nicht so bei der ebenso großartigen wie eigenwilligen Joni Mitchell. Als sie vor fünf Jahren ihren Rückzug verkündete, herrschte allgemeines Bedauern. Zumal sie ihr letztes Album mit neuen Songs, "Taming The Tiger", bereits 1998 veröffentlicht hatte, vier Jahre vor dem offiziellen Karriereende. Danach brachte die poetische Songschreiberin mit "Both Sides Now" (2000) noch ein Album heraus, auf dem sie, begleitet von großen Orchestern, vorwiegend Jazzstandards interpretierte, und 2002 schließlich "Travelogue", ein Doppelalbum mit Neuinterpretationen älterer Eigenkompositionen. Mit der für sie typischen Deutlichkeit ließ sie anschließend verlautbaren, daß sie von "dem korrupten Sumpf, den pornographischen Schweinen" des Musikbusiness die Nase gestrichen voll habe. Dass sie nun ausgerechnet Hearmusic, das neue Plattenlabel des expansionsfreudigen Kaffeekonzerns Starbucks, für ihr Comeback wählte, dürfte einige Mitchell-Fans deshalb verwundern. Denn dessen Praktiken im Umgang mit Kaffeeproduzenten in der Dritten Welt und Gewerkschaftsmitgliedern in den USA gelten - sachte ausgedrückt - auch nicht gerade als vorbildlich. Doch was bei Jonis Comeback-Album "Shine" zählt, ist schließlich die Musik: Und die ist, auch wenn sie natürlich nicht mehr ganz so abenteuerlich und aufregend wie in den 70er und 80er Jahren klingen mag, immer noch um etliche Klassen besser als das, was die meisten von Mitchells Epigoninnen heute so auf Alben bannen. Angesichts der Tatsache, dass Joni mittlerweile 64 Jahre alt ist, sieht man ihr diese kleinen Schwächen aber gerne nach. Zumal sie ihre Songs immer noch mit exzellenter Lyrik garniert, bei der sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Zu den Höhepunkten von "Shine" gehören neben dem Titelstück (das auch hervorragend ins Repertoire einer Abbey Lincoln passen würde), das Remake ihres Klassikers "Big Yellow Taxi", "Night Of The Iguana" und die Schlussnummer "If", für die sie einen Text des in Indien geborenen britischen Schriftstellers Rudyard Kipling adaptierte. Bei der Einspielung erfuhr Mitchell, die sich hier als Multiinstrumentalistin präsentiert, dezente Unterstützung durch Pedal-Steel-Gitarrist Greg Leisz, Bassist Larry Klein, Schlagzeuger Brian Blade, Perkussionsist Paulinho da Costa, Saxophonist Bob Sheppard und Special Guest James Taylor. Für jemanden, der noch vor ein paar Jahren meinte, dass er die Musik zu hassen gelernt habe, schreibt Joni Mitchell erstaunlich gefühlvolle Songs.

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