Totgesagte leben laenger Das Comeback der Kernkraft
Release: Totgesagte leben laenger Das Comeback der Kernkraft
- Datum: 19.06.2010
Der Atomausstieg ist beschlossene Sache. Daran ändere sich auch unter Schwarz-Gelb nichts, sagt der neue CDU-Umweltminister Röttgen. "Kernenergie kann man auf Dauer nur nutzen, wenn eine Mehrheit der Menschen sie akzeptiert. Das ist seit Jahrzehnten nicht der Fall." Atomkraft sei nichts anderes mehr, als eine "Brückentechnologie". Wie sieht er also aus, der langsame Ausstieg aus der Atomkraft? Werden Werke geschlossen? Sozialpläne ausgehandelt? Der Rückbau vorbereitet?
Tatsächlich sieht die Atomindustrie den Ausstiegsbeschluss mit Sorge. Vor allem die vier großen Energieversorger fürchten um Milliardengewinne: "Bis zu 250 Milliarden Euro volkswirtschaftlichen Nutzen" würde die Laufzeitverlängerung einbringen, wichtig auch um den Übergang ins regenerative Zeitalter zu finanzieren, sagt Joachim Pfeiffer (CDU), ein wichtiger Unterstützter der Kernkraft in der Politik. "Die Atomkraft ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung", betont der Präsident des Deutschen Atomforums Ralf Güldner beim alljährlichen Hauptbranchentreffen in Berlin.
International operierende Unternehmen
Doch "letztlich", sagt Heffa Schücking, Geschäftführerin der Nichtregierungsorganisation urgewald, "ist die Ausstiegsdebatte, oder die Debatte über die Laufzeitverlängerung eine sehr nationale Debatte. Wenn man sich anschaut, wie Deutschland mit der weltweiten Atomwirtschaft verstrickt ist, dann ist das einfach eine ganz andere Hausnummer."