Neue Energien für das Dorf

Die Zukunft für neue Energien ist schon da: Sie wächst vor der Haustür, macht die Menschen unabhängiger von Öl-, Gas- und Strom-Konzernen und schafft neue Arbeitsplätze. In der Gemeinde Hirschfeld im Naturpark Frankenwald wird eine Dorfheizung für rund 50 Haushalte gebaut, die auf dem Rohstoff Holz basiert. Keine einfache Entscheidung für die Hausbesitzer, denn dafür müssen sie auf ihre private Heizung verzichten. Dass sie das Projekt nach langen Diskussionen trotzdem anpacken, liegt nicht nur daran, dass sie damit Geld sparen, sondern auch an Sybilla Ettlich, die sich energisch dafür eingesetzt hat. Die Gemeinde Wildpoldsried bei Kempten ist ein regelrechtes Bioenergie-Dorf geworden: Zahlreiche Häuser, Geschäfte und öffentliche Gebäude werden mit Sonnen- oder Windkraft versorgt, seit 2005 gibt es ein Holz-Kraftwerk. Die Ideen kamen vom Landwirt Wendelin Einsiedler, der jetzt etwas Neues ausprobiert: eine Biogas-Anlage, die mit Fotovoltaik kombiniert ist, was sogar Gewinn verspricht. Die Stadt Güssing im österreichischen Burgenland galt bis Ende der 1980er-Jahre als Armenhaus. Dann beschloss sie, auf neue Energien zu setzen. Angefangen hat sie mit einem Biomasse-Kraftwerk, heute ist Güssing Sitz des Europäischen Zentrums für erneuerbare Energien, hat rund 1000 Arbeitsplätze geschaffen und die Region zum Blühen gebracht