Wacken statt Woodstock Ein Dorf steht Kopf
Release: Wacken statt Woodstock Ein Dorf steht Kopf
- Datum: 19.08.2010
Einmal im Jahr, vier Tage lang, geht es in der norddeutschen Tiefebene lauter zu „als in der Hölle“ – immer dann, wenn Anfang August 75.000 Heavy Metal Fans in ein kleines Dorf bei Itzehoe pilgern: Denn dann wird in der 2000-Seelen-Gemeinde Wacken die Ackerfurche zur Partymeile.
115 Bands, sechs Bühnen, Metal-Market, Zeltplatz – das Wacken Open Air ist nicht nur das größte Schwermetaller-Festival weltweit, sondern längst auch Mythos und Szene-Ereignis. Und doch ist in diesem Jahr das Medien-Interesse noch ein bisschen größer als sonst: Denn das Open-Air auf dem platten Land (Motto: „Louder than hell“) ist die erste Großveranstaltung seit der Love-Parade-Katastrophe von Duisburg. Die FOCUS TV Reportage über ein Dorf im Ausnahmezustand.
Auch wenn die „Metal-Heads“ mit den Techno-Jüngern eigentlich so gar nichts am Hut haben – die beiden Großveranstaltungen weisen doch erstaunliche Parallelen auf: Die erste Loveparade fand 1989 mit 150 Teilnehmern und einem VW-Bus statt, das erste Wacken Open Air 1990 mit 800 Zuschauern und ein paar einheimischen Amateurbands auf dem LKW-Anhänger. Beide Events wurden später zu Mega-Veranstaltungen – die Parade der Liebe zum internationalen Magneten der Techno-Bewegung, das Wacken Open Air zum größten Schwermetaller-Freiluft-Happening der Welt. Wie es aussieht, wird nur Wacken weiterleben.
Viel Platz, kein Tunnel weit und breit und ein eingespieltes Team in der Verantwortung – ein zweites Duisburg scheint hier fast ausgeschlossen. Dennoch haben Veranstalter in punkto Sicherheit noch einmal nachgelegt. Die FOCUS TV Reportage blickt hinter die Kulissen der Veranstaltung, ist unterwegs mit Organisatoren, Security- und Polizeikräften, Feuerwehr und Sanitätern und natürlich bei den Fans, die zwar meist martialisch aussehen, aber eigentlich alle nur eines wollen: vier Tage lang eine riesige, friedliche Rocker-Party feiern. Fast wie ein großes Familienfest. Fast wie Woodstock.