Die Milchmacher Zwischen Natur und High Tech
Release: Die Milchmacher Zwischen Natur und High Tech
- Datum: 27.06.2011
Sie ist ein Massenprodukt geworden: In Deutschland liefern rund vier Millionen Kühe knapp 30 Milliarden Liter Milch. Doch wie viel Natur steckt in diesem wohl bekanntesten Getränk der Welt? Und wie gesund ist es wirklich? SPIEGEL TV Special schaut hinter die Kulissen der modernen Milchproduktion.
Das Angebot im Kühlregal ist vielfältig - und verwirrend: Zwischen H- und Frischmilch sorgte zuletzt die so genannte "Längerfrische" für Unruhe unter den Käufern. Während sich Verbraucherschützer in die Irre geführt sehen, scheint sich der Konsument inzwischen an den Geschmack der so genannten "ESL"-Milch gewöhnt zu haben - oder nimmt ihn für den Vorteil der längeren Haltbarkeit in Kauf.
Gespart wird oft auf Kosten der Kuh
Reich an Vitaminen und Kalzium gilt Milch aber immer noch als sehr gesund - laut Aussage von Lebensmitteltechnikern sogar auch noch in ihrer haltbaren Form. Dennoch ist sie nicht für jedermann genießbar: Rund ein Sechstel der Bevölkerung leidet unter Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Milchallergie.
Das Geschäft mit der Milch wird immer unerbittlicher. Preiskampf und immer neue Rekordproduktionen bestimmen den Markt. Hochgezüchtete Turbo-Kühe liefern zum Teil bis zu 60 Liter täglich - der Erzeugerpreis hingegen erreicht ständig neue, historische Tiefpreise, zu denen eigentlich kaum ein Landwirt überleben kann.
Gespart wird dann oft auf Kosten der Kuh, die ohnehin nur in den seltensten Fällen tatsächlich auf der Wiese steht. Dass Milch von glücklichen Kühen auf der Weide kommt, gehört schon seit sehr langer Zeit ins Reich der Mythen und Märchen. Die moderne Kuh muss heutzuzutage vor allem eins sein: eine Cash Cow.