Rueckzug des Eises - Gefahrenzone Alpen

Deutschland, 2008,
BR
Regie: Herbert Hackl

Europas höchstgelegene und längste Hängeseilbrücke gibt in diesen Tagen den Blick frei auf eine sich anbahnende Katastrophe. Im Berner Oberland zieht sich zwischen Sustenpass und Grimselpass der einst gewaltige Triftgletscher unaufhaltsam zurück. An seiner Zunge hat sich der größte und der gefährlichste Gletschersee der Alpen gebildet. Eine Flutwelle droht, das gesamte Tal zu vernichten. Auch in anderen Alpenregionen lauern ähnliche Gefahren.

Die Folgen der Klimaerwärmung betreffen nicht nur das sichtbare Eis. Auch das unsichtbare Eis in den Bergen - der Permafrost auf Gipfeln und in Felswänden - zieht sich zurück. Mit dramatischen Folgen. Bei Bergstationen und Seilbahnanlagen weichen Fundamente auf oder verschieben sich, Gletscherseen wie im Berner Oberland entstehen. Noch verheerender könnten sich Bergstürze auswirken, die durch den Rückzug des Eises ausgelöst werden. Tausende Menschen wären davon bedroht.
Michael Krautblatter von der Universität Bonn erforscht den Permafrost auf der Zugspitze. Seiner Einschätzung nach ist der Berg bereits jetzt einer der gefährlichsten Gipfel des Alpengebiets. Die Dokumentation begleitet Forscher, die die atemberaubenden Landschaften des Hochgebirges erkunden. Noch nie hat sich jemand vor ihnen in das Innere der Berge vorgearbeitet, um dem Phänomen Permafrost auf die Spur zu kommen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.