Geheimnisvolle Orte - Bogensee - Die Geschichte eines verborgenen Ortes bei Wandlitz
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- Datum: 16.11.2012
Mitte der 30er Jahre bekam Josef Goebbels es von der Stadt Berlin geschenkt und baute dort ein feudales Landhaus. Bogensee war auch in der DDR ein geheimer Ort, und selbst die Einwohner der benachbarten Dörfer wussten so gut wie nichts davon. Seit der Wende stellt sich die Frage nach einer Nutzung des riesigen Areals, dessen Eigentümer nach wie vor das Land Berlin ist.
Goebbels ließ sich am Ufer des kleinen Bogensees ein herrschaftliches Landhaus errichten, das er sich von der deutschen Filmindustrie bezahlen ließ. Er nutzte die Anlage als Familiensitz. In sein Tagebuch schrieb er einmal: "Herrliches Herbstwetter! Der Wald duftet so herrlich. Diese Judenpest muss ausradiert werden, ganz und gar... Es schläft sich so herrlich hier draußen im Walde."
Nach einer kurzen Zwischennutzung als Lazarett kam Bogensee als Eigentum Berlins unter alliierte Kontrolle. Und noch bis 1948 kamen täglich Verbindungsoffiziere aus Berlin, um hier die Flaggen der westlichen Siegermächte aufzuziehen.
Nachdem der Kalte Krieg die Westmächte aus Bogensee vertrieben hatte, entstand die FDJ-Jugendhochschule "Wilhelm Pieck". So wie das Goebbels-Landhaus ist auch das Architektur-Ensemble der FDJ-Hochschule heute noch erhalten: eine riesige "barocke" Anlage in der Architektursprache stalinistischer Baukunst mit einem Kulturhaus und einem gigantischen Seminar- und Verwaltungsgebäude sowie vier großen Wohngebäuden zur Unterbringung der Schüler. Mehr als vier Jahrzehnte lang kamen jährlich etwa 500 Nachwuchskader hierher.
Bogensee war auch in der DDR ein geheimer Ort, und selbst die Einwohner der benachbarten Dörfer wussten davon so gut wie nichts. Nur einmal, 1981, geriet der Ort ins Rampenlicht, als hier die Pressekonferenz des auf DDR-Besuch weilenden Bundeskanzlers Helmut Schmidt stattfand.
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