Spaniens Küste nach der Ölpest (2002)

Im November 2002 versank der marode Tanker Prestige, ein schwimmender Schrotthaufen, mit 80.000 Tonnen Schweröl an der Costa de la Muerte im stürmischen Meer. Mit welchen Folgen der Ölpest haben die Anwohner der Nordwestküste Spaniens immer noch zu kämpfen?

Für Engracia López Trillo brach damals eine Welt zusammen. So lang sie denken konnte, hat sie vom Meer gelebt und schon als Kind angefangen, Muscheln zu sammeln. Und mit einem Schlag waren diese Muschelbänke unter einem dicken, stinkenden Ölteppich begraben. Engracia hat sich arrangiert und arbeitet seither als "Putzfrau" in einem Reinigungstrupp, der Strände und Klippen schrubbt: 1200 Euro im Monat, kein schlechter Verdienst. Aber "schmutziges Geld", wie sie meint. Engracia ist nicht die einzige, die unter den Folgen der Katastrophe leidet. Die Fischerei ist zum Erliegen gekommen, der Tourismus dümpelt vor sich hin, und manche Küstenbewohner entdecken erste, gesundheitliche Schäden am eigenen Körper.