Manu - Brennpunkt der Evolution (Nationalpark in Peru)

Mit seiner unendlichen Artenvielfalt ist der Manu-Nationalpark in Peru einer der biologisch wertvollsten Regionen der Erde. Im Manupark gibt es 200 Arten von Säugetieren (der berühmte Yellowstone Park in den USA hat 28 ) mit fast 1000 Vogelarten (von weltweit knapp 9000). Der Film stellt das einmalige Gebiet vor und porträtiert Wissenschaftler, die den Nationalpark berühmt gemacht haben.

Die Vielfalt des Lebens auf der Erde ist nicht gleichmäßig verteilt. Allgemein findet man im warm-feuchten Klima der Tropen eine wesentlich höhere Artenvielfalt, als in den gemäßigten Zonen. In allen Statistiken steht eine Region in Peru ganz oben auf der Liste der üppigsten Lebensräume: der Manu-Nationalpark. Hier führte eine einmalige Kombination von Umständen zu einer unvergleichlichen Fülle des Lebens.

Der Park umfasst die Osthänge der Anden und einige Quellflüsse des Amazonas, ein Höhenunterschied von mehr als 3.000 Metern bietet ungezählte ökologische Nischen. Seit mindestens 200 Millionen Jahren läuft hier eine nie unterbrochene Kette wechselseitiger Anpassungen. Intensive Konkurrenz um Ressourcen führte zu immer spezieller angepassten Formen, die Nischen wurden immer kleiner, bis jeder Höhenzug, jeder See, jeder Fluss seine eigenen Unterarten aufwies. Ein einziger Baum im Manupark kann bis zu 43 Arten von Ameisen beherbergen, mehr als in ganz Europa vorkommen.

Hier machte Professor Terry Erwin seine bahnbrechenden Untersuchungen der Insektenfauna, die schlagartig die Schätzungen der Gesamtzahl aller Arten auf der Welt um das Zehnfache anhoben.

Dokumentation von Reinhard Radke (2004)