Urlaubsmaschine Prora - Das Nazi-Seebad auf Rügen

Der NS-Freizeitorganisator Robert Ley machte es sich zur Lebensaufgabe. Seine Vision war ein monumentales Riesen-Seebad für den deutschen Arbeiter - und für die Ewigkeit. Jedes der 8.000 Zimmer mit Seeblick. Täglich zwei Sonderzüge mit je 1.000 neuen Urlaubern. Eine halbe Million pro Jahr.

Doch das Bad sollte kein Freizeitklub werden. In Friedenszeiten war es als Erholungsapparat gedacht, im Kriegsfall als Lazarett, durchgeplant wie ein Fließband, im steten Wechseltakt Sonne, Sport und Propaganda für Arbeiter und Soldaten.

In nur 18 Monaten klotzten 3.000 Maurer, Eisenbieger und Handlanger ein fünf Kilometer langes Betonungetüm an den Strand der Insel Rügen. Doch es kam ganz anders. Ley schaffte es noch bis zum Rohbau, doch der Kriegsausbruch 1939 brachte den Baustopp. So steht seit Jahrzehnten eine monströse Ruine in den Dünen von Prora. Kein Urlauber hat je einen Fuß hineingesetzt.

Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen das Schicksal des Bauwerks Prora, das Freizeitimperium der Nazis und die Person von Robert Ley. Zeitzeugen kommen zu Wort, dazu gibt es historisches Filmmaterial aus Privatbesitz und aus russischen Beute-Archiven.