Tornado-Saison - Wirbelstürme in den USA

Dokumentation von Becky Lee (2004)

Auf dem Radarschirm zeichnet sich eine Gewitterfront mit möglichen Tornados ab. Freudenschreie bei den Touristen, die schon etliche Stunden auf der Suche nach den Wirbelstürmen durch Texas fahren. Aus nächster Nähe können sie nun die gewaltigen Naturerscheinungen beobachten. Becky Lees Film begleitet Tornado-Touristen auf der Suche nach dem spektakulären Anblick und erklärt das hierzulande seltene Wetterphänomen.

Tornados sind rotierende Wolkentrichter, die sich an der Unterseite von Gewitterwolken bilden. Reicht der schlauchförmige Strudel bis zum Boden, hinterlässt er meist eine Schneise der Verwüstung. In unmittelbarer Umgebung noch harmlos, erreichen die Windgeschwindigkeiten im Inneren des Tornados nicht selten mehr als 500 Stundenkilometer. Während die gefährlichen Stürme in Deutschland nur etwa 10 Mal pro Jahr auftreten, zählen Meteorolgen mehr als 1.000 im Mittleren Westen der USA.

In der "Tornado-Gasse" treffen in den Monaten März bis August kalte Luftmassen von Norden auf feuchtwarme aus dem Süden. Die instabile Wetterlage lässt riesige, bis zu 18 Kilometer hohe Gewitterwolken, so genannte Superzellen, entstehen. Aus den aufgetürmten Wolkenbergen formen sich die spektakulären Stürme. Mit 50 bis 60 Stundenkilometern ziehen sie ihre Bahn. Der Durchmesser der wandernden Wirbelwinde beträgt meist weniger als 100 Meter und ihre Lebensdauer ist kurz. Ein starker Unterdruck im Auge des Tornados kann jedoch Häuser zum Bersten bringen. Nicht die verheerende Zerstörungskraft, sondern den ergreifenden Anblick wollen die Tornado-Touristen in den USA miterleben. Verschiedene Unternehmer bieten einen straff organisierten Urlaub an der Sturmfront. Immer in Kontakt mit den Wetterstationen, fliegen oder fahren sie dorthin, wo die Wirbelwinde aller Voraussicht nach über das Land fegen. Oftmals gelingt es ihnen, zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein.