Millionen im Depot - Fluchtgeldparadies Schweiz

Die berühmte Schweizer Diskretion in Finanzgeschäften ist nach wie vor ein verlässlicher Riegel gegen neugierige Kundschafter. Davon profitieren auch Diktatoren und ihre Günstlinge. Zum Beispiel Saddam Hussein. Das Beste an Schweizer Diskretion, Tarnung und Verschleierung boten Anwälte, Banken und Briefkastenfirmen in Lugano dem ehemaligen irakischer Diktator. Andere Spuren führen nach Liechtenstein oder zur Goldraffinerie Metalor in Neuchatel, wo dreihundert Kilo Saddam-Gold liegen, oder zu dubiosen Briefkastenfirmen in Zürich und Genf. Nun haben die Schweizer Behörden über hundert Millionen Franken blockiert - Guthaben Saddams. Grundlage ist die UNO- Resolution 1483. Das Vermögen Saddams muss dem Wiederaufbau des Irak zufließen. Gesperrt sind ebenfalls Konten des liberianischen Ex-Herrschers Charles Taylor und des argentinischen Ex-Präsidenten Carlos Menem. Gerade hochgekommen: Milliardenvermögen des russischen Oligarchen Michail Chodorkowskij - darunter die gesamte Pensionskasse für die in Sibirien malochenden Yukos-Arbeiter. Jochen Nuhn macht sich für den Auslandsreporter auf eine Entdeckungsreise quer durch die alpenländische Fluchtgeldfestung.