Moa - verzweifelt gesucht!

Neuseelands Riesenvögel
Am 20. Januar 1993 wanderte der Hotelbesitzer Paddy Freaney mit zwei Freunden entlang des Harper Rivers auf der Südinsel Neuseelands, als er in etwa vierzig Meter Entfernung einen großen Vogel sah. Das zottige Tier stand neben einem Busch und war etwa zwei Meter hoch, Kopf und Schnabel wirkten eher klein, die Beine dafür stark und dick. Sein Gefieder war rotbraun-gräulich. Freaney als Kenner der neuseeländischen Tierwelt war sich sicher: Das muss ein Moa sein. Er riss noch seine Kamera aus dem Rucksack, aber der Moa verschwand zu schnell im Dickicht - alles was blieb, ist ein unscharfes Foto dieses Wesens. Wahrheit oder Mythos? Berichte von Augenzeugen, die einen dieser flugunfähigen Riesenvögel gesehen haben wollen, gibt es bis heute immer wieder. Gerade die dichten Wälder der Südinsel Neuseelands könnten einigen wenigen Vögeln, die überlebt haben, einen Lebensraum bieten. Schließlich entdeckte der Naturforscher Geoffrey Orbell genau in diesem Gebiet die Takahe wieder, die größte Ralle der Welt. Auch sie war lange totgesagt und erlebte mehr als 50 Jahre nach ihrer letzten Sichtung eine wundersame Auferstehung. Die Mehrheit der Wissenschaftler glaubt allerdings, dass kein einziger Moa das 15. Jahrhundert überlebt hat. Neue Modellrechnungen gehen davon aus, dass es einst rund 150.000 Moas gegeben hat. Doch schon 100 Jahre nach der Besiedelung Neuseelands durch die Maoris waren die Riesenvögel verschwunden. Die behäbigen Tiere boten eine leichte Beute und waren eine gute Fleischquelle für die Ureinwohner. Alles was geblieben ist, sind zahlreiche Knochenfunde und die Hoffnung, dass doch noch irgendwo einige Exemplare dieser sagenumwobenen Vogelart die Jahrhunderte überdauert haben.