Fremde Heimat Westen - Die Eingliederung der Vertriebenen nach 1945
Release: Fremde Heimat Westen - Die Eingliederung der Vertriebenen nach 1945
- Datum: 30.01.2005
Mehr als 12 Millionen Menschen mußten nach 1945 ihre Heimat im Osten des zerstörten deutschen Reiches verlassen: Flüchtlinge und Vertriebene, die nichts als Not mitbrachten. 8 Millionen von ihnen gelangten in die westlichen Zonen, rund 4 Millionen in die sowjetische Besatzungszone. Die Versorgung der Neuankömmlinge zunächst mit dem Notwendigsten - Wohnung, Nahrung, Kleidung, Arbeit - und ihre allmähliche gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Eingliederung sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR gilt als die größte Leistung der deutschen Nachkriegsgesellschaft - vergleichbar nur mit der Vereinigung 1990.
Fremde Heimat Westen - diese Dokumentation schildert die Integration der Vertriebenen am Beispiel zweier Kleinstädte: Alfeld in Niedersachsen und Luckenwalde in Brandenburg. Die Anfangserfahrungen der Neuankömmlinge hüben und drüben ähneln sich: "Die meinten, wir kommen aus Polen und müßten jetzt auch polnisch sprechen!" erzählt eine Schlesierin. Wo es wenig zu verteilen gibt, heißt man Flüchtlinge nicht eben willkommen. Doch die Vertriebenen wurden auch gebraucht - als Fachkräfte in der Alfelder Papierfabrik ebenso wie in den Betrieben rund um Luckenwalde. In der SBZ und späteren DDR sollte das Neubauernprogramm den Flüchtlingen einen wirtschaftlichen Neubeginn ermöglichen - im Westen halfen Lastenausgleichzahlungen bei der Gründung einer neuen Existenz.
Das Schicksal der Vertriebenen in der DDR ist ein weitgehend unbekanntes Kapitel, dem sich dieser Dokumentarfilm erstmals zuwendet: "Von staatlicher Seite war das eben nicht gewünscht, daß da von Vertriebenen die Rede ist ," erzählt eine Sudentendeutsche in Luckenwalde. In der DDR war das Thema tabu - und Vertriebene dort hatten es ungleich schwerer als die im Westen angesiedelten. Der Film läßt Betroffene zu Wort kommen - Vertriebene und Einheimische, hüben wie drüben. Und nicht immer ist am Ende aus der fremden eine richtige Heimat geworden: "Ich wohne hier, aber zu Hause bin ich hier nicht..."
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