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Mais-Menschen: Die Gen-tech Eroberung der Dritten Welt

Release: Mais-Menschen: Die Gen-tech Eroberung der Dritten Welt

Mais-Menschen: Die Gen-tech Eroberung der Dritten Welt
Inhaltsangabe

Ist das Leben patentierbar? Welche Folgen hat die Ausbreitung der Gentechnologie in den armen Ländern? Anhand eines konkreten Falls befasst sich der Film mit diesen Fragen. Im Jahre 2001 meldete der US-amerikanische Konzern DuPont beim Europäischen Patentamt in München bestimmte Mais-Sorten zum Patent an, was von der Behörde auch zugelassen wurde. Dabei handelte es sich um Sorten mit einem bestimmten Fettgehalt, die angeblich in der Natur nicht vorkommen. Die Patenterteilung löste vielfache Entrüstung aus und führte zu bemerkenswerten Koalitionen. Greenpeace, die katholische Organisation Misereor und die mexikanische Regierung erhoben gemeinsam Klage gegen die Patenterteilung. Sie wiesen darauf hin, dass es durchaus Mais-Sorten mit einem entsprechend hohen Fettgehalt bereits gebe: als Züchtung durch mexikanische Bauern, frei zugänglich für jedermann.

Im gleichen Jahr tauchte der Verdacht auf, dass im Ursprungsgebiet der Mais-Pflanze, im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca, genmanipulierter Mais aufgetaucht sei und sich dort ausbreite. Ein Verdacht, der mittlerweile bestätigt ist. Umweltgruppen, Bauern und Wissenschaftler in Mexiko schlugen Alarm. Zum einen, weil in Mexiko der Import und die Aussaat von genmanipuliertem Mais verboten ist. Zum anderen, wegen der unabsehbaren Folgen. Wenn sich der genmanipulierte Mais mit den natürlichen Sorten kreuzt, dann gibt es irgendwann einmal keinen natürlichen Mais mehr, sondern nur Sorten mit den manipulierten Eigenschaften. Das führt zu einem Verlust der Biovielfalt. Für die mexikanischen Bauern bedeutet das ausserdem in letzter Konsequenz , dass sie nicht mehr auf eigene Sorten für die Aussaat zurückgreifen können, sondern die Samen von den Konzernen kaufen müssen.

Hinzu kommt, dass in Mexiko Mais nicht irgendeine Pflanze ist. Es ist das Grundnahrungsmittel schlechthin. Die Mythologien der Maya und Azteken berichten von der Erschaffung der Menschen aus Mais. In der Tat war Mais gewissermaßen auch die materielle Grundlage der indianischen Hochkulturen in Mittelamerika. Und dass die Indios bis heute als eigenständige Gemeinschaften teilweise überlebt haben, ist auch dem Mais zu verdanken. Ist Mais da, ist die Grundernährung gesichert und damit die Möglichkeit, gemäß ihren Traditionen zu leben. Deshalb befürchten viele, dass die Ausbreitung von Gen-Mais nicht nur negative wirtschaftliche Auswirkungen auf die Indio-Bauern hat, sondern letztlich auch ihre Lebensgrundlage endgültig zerstört. Der Film berichtet über die Auseinandersetzung um das Patent, erforscht, wie der Gen-Mais nach Mexiko gekommen ist und schildert die Reaktionen von Indios und Bauern darauf.

Redaktion: Birgit Keller-Reddemann

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