Der Pate vom Stiefel - Das System Berlusconi

Eine Politik für sich und seine Freunde hat der italienische Regierungschef Berlusconi gemacht. Wer gegen das System Berlusconi ist, wird gnadenlos bekämpft. Aber es gibt auch das andere Italien, das des Widerstands gegen den mächtigen Unternehmer und Regierungschef. Drei Berlusconi-Gegner ziehen Bilanz.

Weil der Unternehmer Berlusconi die Bilanzen gerne fälscht, wird unter dem Regierungschef Berlusconi die Bilanzfälschung nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Weil der Unternehmer Berlusconi viel Geld auf ausländischen Konten bunkert, werden unter dem Regierungschef Berlusconi staatsanwaltliche Ermittlungen im Ausland erschwert. Weil der Unternehmer und Regierungschef Berlusconi gerne weiterhin an der Macht bleibt, wird das Wahlrecht geändert. Aus dem Mehrheits- wird ein Verhältniswahlrecht, das seine Regierungskoalition, die politische Rechte, begünstigt. Gegen "linken Journalismus" , "rote Richter" und die "kommunistische Opposition" wie er seine Gegner nennt, bringt er seinen Machtapparat und die Gesetzesmaschinerie des Parlaments skrupellos in Stellung.

Aber es gibt auch das andere Italien, das des Widerstands gegen Berlusconi. Für das andere Italien stehen Rita Borsellino, Beppe Grillo und Volker Schaub. Sie rechnen ab mit dem System "des Paten vom Stiefel" und ziehen Bilanz.

Rita Borsellino, die Schwester des sizilianischen Staatsanwalts Paolo Borsellino, der durch eine Bombe der Mafia getötet wurde, macht Wahlkampf auf Sizilien für die oppositionelle Linke, gegen Berlusconi und gegen die sizilianische Mafia, die durch das System Berlusconi gedeckt wird.

Der Starkomiker Beppe Grillo rückt dem Regierungschef und seinen Skandalen mit komischem Talent zu Leibe, zieht durchs Land und füllt Säle und Stadien mit Tausenden, die gegen den "Cavaliere" sind.

Der deutsche Wirtschaftsjournalist Volker Schaub, der seit 40 Jahren in seiner Wahlheimat Italien, in Mailand, lebt, analysiert das Phänomen Berlusconi und erklärt, wie es mitten in Europa dazu kommen konnte.

Film von Wiltrud Kremer