Schätze der Welt - Solowetzky Inseln - Bastion Gottes
Release: Schätze der Welt - Solowetzky Inseln - Bastion Gottes
- Datum: 24.07.2006
Die Solowetzky-Inseln, sechs Inseln im Weißen Meer am Eingang der Onegabucht, sind nur 160 Kilometer vom Polarkreis entfernt. Der Mönch Sawwati und der Einsiedler German waren die ersten, die auf die Inseln kamen. Nach Sawwatis Tod holte German einen Nachfolger nach Solowki, Sosimo, und gemeinsam mit anderen Mönchen begannen sie zu bauen, ein Kloster und Kirchen. Sawwati und Sosimo gingen in die russische Glaubenswelt ein, als die wundertätigen Gründerväter des Solowetzker Klosters. Im 16. Jahrhundert war die Bruderschaft reich geworden, die Holzkirchen wurden ersetzt durch steinerne Bauten, die Verwandlungskathedrale, die Entschlafungskathedrale, das Refektorium.
Im Reich Iwan des Schrecklichen spielte das Kloster auch eine strategische Rolle. 1571 wurden erstmals schwedische Schiffe vor Solowki gesichtet - ein Ausläufer des Kriegs um Livland. Das Kloster, die Bastion Gottes, wurde zur Festung. Peter der Große kam 1702 nach Solowki um von hier seinen Krieg gegen die schwedischen Festungen im Onega-See zu führen. Als Zar Peter die Schweden vertrieben hatte, war Russlands Weg zur Ostsee frei.
Andreas Christoph Schmidt erzählt in seinem Film aber nicht nur von frommen Mönchen und kriegerischen Zaren. Als Alexander Solschenizyn den Begriff Archipel Gulag prägte, dachte er an den Archipel Solowki. Das Lager Solowki war Russlands erstes großes Häftlingslager, das Modell des sowjetischen Lagersystems. War es Zynismus der neuen Herren Russlands, dass sie hier ein Lager errichteten? Waren es praktische Überlegungen? Die Klosterfestung hatte auch früher schon als Gefängnis gedient, als orthodoxes Alcatraz, von Zar und Patriarch mit Häftlingen beschickt. Viele Jahre gab es kein Haus, keine Kirche und kaum eine Hütte auf den Inseln, in denen nicht Gefangene gepfercht worden wären. Heute leben wieder Mönche auf den Inseln, nach strengen Regeln.
Der Putz blättert von den Wänden und gibt den Blick frei auf Fresken die übertüncht wurden, damit die Gefangenen ihre Schutzheiligen nicht sehen.
Buch und Regie: Andreas Christoph Schmidt
Kamera: Oleg Stinski
ED2K-Links
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