betrifft - Die Fleisch-Mafia
Release: betrifft - Die Fleisch-Mafia
- Datum: 06.09.2006
Reinhard Bauch ist ein einfacher Mann, rechtschaffen, Vater von acht Kindern. Gelernt hat er Schlachter - zu einer Zeit als das ein sicherer Job war - in einer Region, die vom Fleisch lebt, in der mehr fleischverarbeitende Betriebe existieren als irgendwo in Deutschland. Jetzt ist Reinhard Bauch arbeitslos. Ein halbes Jahr Arbeitslosengeld bekommt er noch, dann droht auch ihm Hartz IV. Reinhard Bauch wurde entlassen - zusammen mit der gesamten Kolonne, mit der er am Band einer großen Firma arbeitete. Nur wenige Meter von seinem Haus entfernt sind die Polen untergebracht, die jetzt seinen Job machen. Sie sind in Streik getreten, erzählen von ausstehenden Löhnen, menschenunwürdigen Arbeitszeiten.
Das Wohnheim, in dem sie hausen, ist in einem erbärmlichen Zustand. Auf wenigen Quadratmetern wird hier die Situation einer ganzen Branche deutlich. Der hemmungslose Konkurrenzkampf um Arbeit und Kosten, der Zehntausenden Deutschen ihren Job gekostet hat, wird greifbar.
Ob auf dem Bau, im Handwerk oder im Fleischgewerbe. Die Osteuropäer drängen auf den Markt zu Löhnen, bei denen Deutsche nicht mehr konkurrenzfähig sind. Dabei hatte die Politik vor einem Jahr versprochen, dass genau das nicht passieren würde: Die Freizügigkeit für die Beitrittsländer wurde eingeschränkt für sieben Jahre. Doch niemand rechnete mit dem Erfindungsreichtum einer Mafia, die jede Lücke nutzt um Kapital aus dem Lohngefälle zwischen Ost und West zu schlagen. Dank monatelanger Recherchen ist es gelungen, exklusive Zugänge in dieses Milieu zu bekommen. Dadurch ist es möglich, konkret die Hintermänner der Fleischmafia, ihre Geschäfte und Tricks zu zeigen.
Die Geschichte beginnt Anfang der 90 Jahre. Es ist die Zeit des Wandels in Osteuropa - reihenweise fallen die kommunistischen Regime. Unter Helmut Kohl als Kanzler werden gegenseitige Abkommen geschlossen. Kaum im Fokus der Öffentlichkeit damals: Die sogenannten Werkvertragsabkommen. Sie erlauben es deutschen Firmen, sich "Kontingente" osteuropäischer Arbeiter in die Betriebe zu holen - wenn sie belegen können, dass Deutsche für diese Arbeiten nicht zu finden sind. Es ist die Geburtsstunde einer Mafia, die bis heute am Werk ist.
Die "betrifft:"-Recherche zur Fleisch-Mafia führt in eine Welt, in der es vor allem um schnelles Geld geht. Wir zeigen die Hintermänner und Profiteure eines Menschenhandels von riesigem Ausmaß. Wir lernen Staatsanwälte und Gewerkschafter kennen, die seit Jahren gegen das Problem ankämpfen und immer wieder hilflos erleben, wie die Paten der Fleischmafia immer wieder in neue Gesetzeslücken stoßen. Wir sind bei aktuellen Razzien und Verhaftungen dabei, die wir exklusiv drehen konnten und bieten einen Einblick in eine Szene, die man eher im kriminellen Milieu als in der Ernährungsindustrie erwartet hätte.
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