Sphinx - Der Mann auf dem Grabtuch
Release: Sphinx - Der Mann auf dem Grabtuch
- Datum: 20.11.2006
Seit 1578 wird im Turiner Dom ein Leinentuch aufbewahrt, das von Millionen Gläubigen als das Leichentuch Jesu Christi verehrt wird. Hinter Panzerglas geschützt und unter einer Abdeckung verborgen liegt es in einem gläsernen Schrein. Nur alle 25 Jahre ist es der Weltöffentlichkeit zugänglich. Das vier Meter lange und einen Meter breite Tuch birgt ein geheimnisvolles Bild - das blasse Abbild eines Gekreuzigten. Zahlreiche Merkmale stimmen mit der Passionsgeschichte überein: die Male der Kreuzigung, die Spuren der Geißelung, die typischen Wunden, wie sie eine Lanze und Dornenkrone hinterlässt. Die Bibel überliefert, Josef von Arimathäa habe den toten Jesus vom Kreuz genommen, ihn in ein Leinentuch gehüllt und in ein Felsengrab gelegt. Doch hat es dieses Leinentuch wirklich gegeben?
"Sphinx" sucht in der Geschichte nach Hinweisen auf die Existenz eines Tuches mit dem Abbild von Jesus. Chroniken und Zeitzeugnisse dokumentieren ein solches Tuch ab dem 6. Jahrhundert. Seine Spur führt von Edessa über Konstantinopel nach Athen. Doch ist es identisch mit dem Turiner Grabtuch, das im Mittelalter wie aus dem Nichts in Frankreich auftauchte? Welche Rolle spielte der geheimnisumwitterte Orden der Tempelritter? Als heilige Reliquie wurde das Tuch in Frankreich sofort verehrt - als profaner Betrug ebenso schnell verurteilt. Schon mit seinem Auftauchen beginnt die Diskussion um Echtheit oder Fälschung.
Als das Tuch 1898 das erste Mal fotografiert wird, sorgt diese Fotografie weltweit für Schlagzeilen. Hatte man über Jahrhunderte mit bloßem Auge nur ein schattenhaftes Bild auf dem Tuch erkennen können, erschien auf dem Glasplattennegativ jetzt in klaren Zügen ein Gesicht und ein Körper plastisch und lebensecht. Das Bild auf dem Grabtuch hatte sich scheinbar selbst als foto-grafisches Negativbild erwiesen. Die Entdeckung galt als Sensation. Doch kritische Fragen bleiben. Wie hätte ein Künstler Jahrhunderte vor Erfindung der Fotografie ein Negativbild erstellen können und aus welchen Grund?
Der Film erzählt die spannende Geschichte der wissenschaftlichen Auseinandersetzungen um die Authentizität des Tuches und seiner angeblich 2000-jährigen Vergangenheit. 1988 sollten drei unabhängige Forschungsinstitute einen unumstößlichen Beweis erbringen und das Tuch mit dem Radiokarbontest datieren und kamen zu dem einstimmigen Ergebnis, dass es aus der Zeit zwischen 1260 und 1390 stammt. Damit schien klar: es ist eine Fälschung aus dem Mittelalter.
Doch diese Analyse wird bis heute vielfach angezweifelt. Es bleibt ein Geheimnis, wie das Bild auf das Tuch kam und wer sein Urheber war? Ist das Bild - wie immer wieder behauptet wird - ein Geniestreich Leonardo da Vincis oder doch das Werk eines anonymen Meisters? "Sphinx" folgt den Phänomenen eines Mysteriums und findet an der Universität Nizza in der Abteilung zur Erforschung paranormaler Phänomene für die Herstellung des Tuches im Mittelalter eine überraschend überzeugende Erklärung.
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