Schwedens Bären - geliebt und gehasst

Braunbären sind in Europas Wäldern selten geworden. Die Tiere können ein Gewicht von über 300 Kilogramm erreichen und trotz dieser Masse schnell wie ein Rennpferd laufen, zumindest auf kurzer Strecke. Kaum jemand bekommt die extrem scheuen Tiere in freier Wildbahn zu Gesicht, geschweige denn vor die Kamera. Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg gelangen in monatelanger Fleißarbeit und mit viel Geduld sensationelle Aufnahmen von den frei lebenden Bären Skandinaviens. In Mitteleuropa ist der Braunbär längst ausgerottet. Als "blutrünstige Bestie" verschrien, wurde er gnadenlos zur Jagd freigegeben. Kleinere Gruppen dieser Raubtiere überlebten in Süd- und Osteuropa. Doch Vorurteile und Ängste schüren bei den Menschen noch heute die Unsicherheit im Umgang mit dem Bären wie das Beispiel von JJ1 genannt Bruno in Bayern kürzlich gezeigt hat. Wagt sich eines der Raubtiere über deutsche Grenzen, wird es schnell zum "Problembär" und abgeschossen. Im Norden und im Zentrum Schwedens hingegen konnte der Braunbär vor dem Aussterben bewahrt werden. Schwedische Bären sind weniger angriffslustig als die amerikanischen Grizzlies und sind in der Regel scheu und weichen dem Menschen aus. Mit ihrer Dokumentation gelang den Autoren Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg ein sensibles Porträt über skandinavische Wälder, das spannende Einblicke in die Welt der Elche, Rentiere, Sterntaucher oder Singschwäne und in das Privatleben der Braunbären gibt. Der Film zeigt wenige Tage alte Bärenjungen, Bären, die mit Wölfen um Nahrung streiten und Situationen der nicht immer freiwilligen Konfrontation mit den Menschen.