Sprit aus Zucker!
Release: Sprit aus Zucker!
- Datum: 09.03.2007
Kann Ethanol die Treibstoffnachfrage der Welt lindern? Sind Produktion und Verbrauch wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll? Wie viel Biokraftstoffe kann die Welt vertragen, ihre Landwirtschaft, ihre Umwelt, ihr soziales Gefüge? Die Ölreserven der Welt werden knapp und die instabile geopolitische Lage lässt den Rohöl-Preis in die Höhe schnellen. Der fortschreitende Treibhauseffekt zwingt selbst Öko-Skeptiker zum Umdenken. Überall sucht die Wissenschaft nach Alternativen. In Brasilien entwickeln Forscher erfolgreich Biokraftstoffe. Seit 30 Jahren fährt Brasilien bereits mit Ethanol - nichts anderes als reiner Alkohol, hergestellt aus Zuckerrohr. Ist dieses Modell für Europa nachahmenswert? Die Dokumentation verfolgt Erforschung und Herstellung des grünen Treibstoffs bis hin zur Entwicklung leistungsfähiger Automotoren. Bereits 80 Prozent der neu zugelassenen Pkws fahren in Brasilien mit einer "Flex-Fuel" genannten Technik, die es ermöglicht, mit Benzin und Ethanol gleichzeitig zu fahren - in beliebiger Mischung. Ethanol ist an allen Tankstellen verfügbar und zudem weit billiger und umweltfreundlicher als Benzin. Die Produktion von Bioethanol wird in Brasilien mit modernster Technik generalstabsmäßig geplant. Die Zukunft der Biotreibstoffe liegt aber in der Möglichkeit, selbst die Blätter und den Pflanzenabfall zu Kraftstoff zu verarbeiten. Das würde die Ethanolproduktion um ein Vielfaches steigern, ohne zusätzliche landwirtschaftliche Flächen zu beanspruchen. Diese Technologie würde gerade für erdölarme Länder Sinn machen. In Europa machen Biokraftstoffe heute weniger als ein Prozent des Verbrauchs im Autoverkehr aus. Das ehrgeizige Ziel der EU ist, bis 2010 das Sechsfache zu erreichen. Die Dokumentation räumt auch mit einem Vorurteil auf: Biotreibstoffe haben in Brasilien dem Regenwald nicht geschadet - zumindest bis jetzt. Und wenn die Politiker weiterhin auf Nachhaltigkeit setzen, wird es auch nicht passieren.
Eine Dokumentation von Pierre-Olivier François und Christian Popp
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