Die Hornissenkönigin und ihr geheimnisvolles Leben
Release: Die Hornissenkönigin und ihr geheimnisvolles Leben
- Datum: 11.03.2007
Die Hornisse gilt allgemein als angriffslustig und äußerst gefährlich: "Drei Hornissenstiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd", behauptet der Volksmund - doch das ist ein Irrglaube. Die Filmdokumentation von Wieland Lippoldmüller zeigt in eindrucksvollen Bildern, dass die so verschrienen Hornissen in Wirklichkeit friedliebende und bewundernswerte Tiere sind und ihr Leben voller Geheimnisse ist. Gezeigt wird das verborgene und noch wenig bekannte und teils gefährliche Leben einer Hornissenkönigin vom Frühjahr bis zum Herbst. In einer dunklen Burg aus Pappmaché wächst durch unermüdliches Eierlegen der Königin ein riesiges Volk von Töchtern heran - die Arbeiterinnen. Mehrere Tausend werden in einer Saison geboren; ihr Leben währt nur drei bis vier Wochen. Diese vielen Kinder helfen der Königin beim Aufbau ihres Reiches sowie bei der Ernährung der Brut und der Sicherung des gesamten Staates. Erst am Ende der Saison, im Spätsommer, wenn der Hornissenstaat seine maximale Größe von 600 bis 800 Tieren erreicht hat und praktisch uneinnehmbar ist, schlüpfen die Jungköniginnen, die als Einzige den Winter überleben können, und die Männchen, die Drohnen, die die Jungköniginnen begatten und anschließend sterben. Auch das übrige Hornissenvolk und die Altkönigin sterben im Spätherbst.
Bis heute weiß man noch recht wenig über das komplizierte Sozialleben der Hornissen. Hauptsächlich wird es wohl von den Pheromonen, einem Cocktail chemischer Informationsträger, gesteuert. Diese Botenstoffe werden im Hornissennest ständig verteilt. Durch diese Geruchsstoffe und bestimmte Geräusche verständigen sich die Tiere. So füttern zum Beispiel die Arbeiterinnen die hungrigen Larven nicht nur, weil ihnen diese Arbeit einfach "zugeteilt" wurde, sondern weil sie im Gegenzug den Larvenspeichel - eine Mixtur aus Zucker, Eiweiß und Vitaminen - bekommen! Der Nahrungsfluss unter allen Angehörigen schweißt den Hornissenstaat zu einer funktionsfähigen Einheit zusammen. Jedes Mitglied bekommt durch die Botenstoffe eine genaue Information über die Arbeit, die es für den Gesamtstaat zu tun hat. Wieland Lippoldmüller zeigt in seiner Dokumentation erstmals Bilder von einem noch wenig bekannten Phänomen: der Hofbildung. Sie findet zur nächtlichen Stunde im Hochsommer statt, wenn bereits größere Geschlechtszellen für die Jungköniginnen angelegt werden. Etwa ein Dutzend Arbeiterinnen scharen sich dann kreisförmig um die Königin, um sie zu füttern - aber auch zu piesacken. Etwa eine Stunde lang schubsen, beißen und zwicken sie die Königin bei ihrer gewaltsamen Fütterung. Warum die Königin diese Tortur über sich ergehen lassen muss, bleibt vorläufig ihr Geheimnis. Weitere ungewöhnliche Aufnahmen sind kämpfende Jungköniginnen, ein ungestümer Rausschmiss einer Drohne aus dem Nest und die Paarung der Königin mit dem Drohn.
Obwohl die Hornisse ein wehrhaftes Insekt ist, hat sie auch ihre Feinde. Im Frühjahr bekämpfen sich die Königinnen erbarmungslos, wenn es um die Verteidigung eines neu gegründeten Nestes geht - und auch der Bienenfresser schnappt sich gern eine vorbeifliegende Hornisse. Hauptfeind aber ist der Mensch, der die Hornisse aus Furcht und Ordnungsliebe verfolgt - obwohl sie zu den stark gefährdeten Tieren gehört und deshalb streng geschützt ist. Als erfolgreicher und nicht wählerischer Insektenjäger erbeutet die Hornisse neben Fliegen, Libellen und Raupen sogar auch ihre kleineren Vettern, die Gemeinen Wespen. An Früchten knabbert die Hornisse nur selten, lieber schleckt sie an Baumsäften und am Blütennektar. Die Hornisse sticht nur ausnahmsweise - es sei denn, man beschädigt ihr Nest oder unterschreitet den Sicherheitsabstand von vier Metern vor ihrem Einflugloch. Die Arbeit der Filmcrew ganz dicht vor dem Nest verlief deshalb nicht immer reibungslos und verlangte am Saisonschluss Schutzkleidung. Für Allergiker ist immer Vorsicht geboten, denn ein einziger Stich kann schon zu einem tödlichen allergischen Schock führen. Dies gilt aber ebenso für jeden Bienen- oder Wespenstich.
Ein Film von Wieland Lippoldmüller
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