Wenn Tiere stören (5 Teile)

Mutter Natur kann nicht verhindern, dass Mensch und Tier sich immer wieder gegenseitig bedrohen. Das ökologische Gleichgewicht gerät dann häufig durcheinander. Doch wer ist hier das wahre Ungeheuer? Was tun, wenn Mensch und Tier aneinander geraten?

(1/5) Der Käfer, der die Autobahn stoppte
Ein winziges Insekt hat sechs Jahre lang den Bau einer Autobahn gestoppt. Der erbitterte Kampf begann, als die Bulldozer anrollten. Plötzlich wurde der Winzling entdeckt - und damit Frankreichs mangelnde Kenntnis des Europarechts. Noch nie hat ein kleines Lebewesen einen solchen Aufruhr verursacht. Der Name des zu schützenden Tieres: Osmoderma Eremita, gemeinhin Eremit oder Juchtenkäfer genannt.

(2/5) Das schöne Otterleben
Früher wurde der Seeotter wegen seines Fells gepriesen, heute muss er vorm Aussterben bewahrt werden. Die einen stellen ihm gierig nach, die anderen haben Mitleid mit ihm, nur die Seeohr- und Seeigelfischer wollen von seinen Reizen nichts wissen. Für die Fischer ist der Seeotter nicht nur ein Störenfried, sondern ein gefräßiger Dieb ihrer potentiellen Beute. Deshalb sind sie fest entschlossen, ihr Überleben gegen den Otter in die Waagschale zu werfen.

(3/5) Tödlicher Flirt für die Seekuh
In den Sümpfen Floridas lebt ein eher ungeschlachtes und träges Tier - ein dickes längliches Wesen, das in einem platten, am Ende rundförmigen Schwanz endet -, Seekuh oder Manati genannt. Es hat nichts weiter zu bieten als seine Umgänglichkeit, aber seit geraumer Zeit spaltet es eine ganze Region: Das friedliche Dasein dieser Manati, die nach nichts weiter streben, als sich vom üppigen Gras der Wasserläufe Floridas zu ernähren, ist von den todbringenden Schrauben der Schiffe bedroht.

(4/5) Der Krieg der Eichhörnchen
Es ist die Geschichte zweier Eichhörnchen, eines rotbraunen und eines grauen, das eine stammt aus England, das andere wurde irrtümlicherweise aus den USA importiert. Im Laufe der Zeit hat das stärkere und gefräßige Graue das Territorium des kleineren einheimischen Vetters erobert, der dadurch im Aussterben begriffen ist. Das Rotbraune ist mittlerweile von hart gesottenen Umweltstreitern zum Schützling Nummer Eins erklärt worden, um dessentwillen die Grauen, die so genannten "Baumratten", erbarmungslos verfolgt und getötet werden.

(5/5) Stadt der Affen
Früher wurden sie vor allem in Forschungslabors abgeschoben und aus ihrem natürlichen Umfeld vertrieben: die Rhesusaffen. Heute haben sie Besitz von Neu-Delhi ergriffen. Die Bewohner Neu Delhis ernähren und schützen die frechen und aggressiven Tiere sogar, die ungestraft stehlen, plündern und beißen, denn der Übeltäter ist zugleich eine Inkarnation des in Indien verehrten Affengottes Hanuman. Bislang ist noch keine Lösung des Konflikts in Sicht.

Zusatzinformation:
In Form von Fabeln erzählt die Dokumentationsreihe Geschichten von Tieren, die Opfer des gestörten ökologischen Gleichgewichts oder der zuweilen übereifrigen Verteidiger desselben werden. Es sind unglaubliche, aber wahre Geschichten: von David und Goliath, vom irdenen und vom eisernen Topf, vom Sandkorn und der Maschine. Und immer geht es um persönliche Neigungen und Interessen, den Konflikt von Idealen und Ideen. Die narrative Grundlage der wissenschaftlich genau recherchierten Filme bildet eine scheinbar harmlose Geschichte aus der Rubrik Vermischtes, der kriminalistisch auf den Grund gegangen wird. Heraus kommen kuriose Tier-Geschichten. Ihr Reiz besteht unter anderem in der Gegenüberstellung der Welt der Tiere und der Menschen. Deren Zusammenleben nimmt zuweilen merkwürdige, ja skurrile Formen an.