Wem helfen die Millionen?

Sri Lanka sechs Monate nach dem Tsunami Film von Udo Kilimann

Als am Zweiten Weihnachtstag 2004 die Bilder vom Tsunami in Südasien um die Welt gingen, waren Mitleid und Hilfsbereitschaft nahezu unbegrenzt. Ein paar Wochen lang standen 300.000 Tote, Millionen Trauernde und Obdachlose, die unvorstellbare Gewalt der Flut im Blickpunkt. Regierungen machten großzügige Zusagen, bei Hilfsorganisationen kamen Spenden in nie gekanntem Ausmaß an, allein in Deutschland ist die Rede von 500 Millionen Euro. Die erste Katastrophenhilfe funktionierte. Doch inzwischen ist es stiller geworden um die Tsunami-Opfer. Sechs Monate nach der Flut fehlt für viele Überlebende langfristige Unterstützung. Sie leben noch immer in Zelten oder notdürftigen Verschlägen mitten in den Trümmern, viele zerstörte Krankenhäuser und Schulen sind noch nicht wieder aufgebaut, das Provisorium ist zum Alltag geworden. Genug Spendengeld ist da, doch vielfach schmort es auf Bankkonten in Deutschland. Große Wiederaufbauprojekte brauchen sicherlich Zeit, aber vielerorts stocken schon Planung und Koordination der Hilfe. Da spielen Machtfragen zwischen einheimischer Regierung und ausländischen Helfern eine Rolle. Geschäftemacher wollen Profit aus dem Mitleid schlagen und auch so manche Hilfsorganisation lässt sich Zeit auf Kosten der Notleidenden. Gelungene Hilfsaktionen sind die Ausnahme. Nachforschungen im geschundenen Paradies von Sri Lanka.