ZDF-History - Die Schindlers - Retter mit Diplomaten-Pass
Release: ZDF-History - Die Schindlers - Retter mit Diplomaten-Pass
- Datum: 15.06.2007
"Ich weiß, was ich zu tun habe", schrieb der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz in Kopenhagen in sein Tagebuch. Zuvor hatte er erfahren, dass die Gestapo auf Befehl Hitlers plante, Anfang Oktober 1943 dänische Juden zu deportieren. Duckwitz warnte sofort dänische Politiker und jüdische Geistliche. Innerhalb weniger Tage konnten mehr als 7.000 Juden, unter ihnen auch einige hundert aus Deutschland, von Dänemark über den Öresund ins neutrale Nachbarland Schweden flüchten. Damit waren über 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung Dänemarks in Sicherheit.
Duckwitz gehörte zu den mehr als 70 Diplomaten verschiedener Nationalität, die in den vierziger Jahren ähnlich wie Oskar Schindler handelten: Sie retteten Tausende von Juden vor der Nazi-Barbarei. Die Namen dieser Helfer mit Diplomaten-Pass sind kaum bekannt.
In der ZDF-Dokumentation "Die Schindlers" geht Dietmar Schulz den Spuren von drei Diplomaten nach: Georg Ferdinand Duckwitz, Raoul Wallenberg und Carl Lutz. Sie sicherten verfolgten Juden in Dänemark und Ungarn das Überleben im eigenen Lande oder die Flucht ins Exil.
In Budapest stellten 1944/45 der Schwede Raoul Wallenberg und der Schweizer Carl Lutz den jüdischen Verfolgten sogenannte "Schutzbriefe" aus und brachten sie in angemieteten "Schutzhäusern" unter. Mehrfach gelang es den beiden "Schindlers", Juden in letzter Minute vor der Deportation in die Todeslager der Nazis oder vor der Ermordung durch ungarische Faschisten, bekannt als "Pfeilkreuzler", zu retten. Mehr als 110.000 Juden verdanken den beiden Diplomaten ihr Leben.
In der 45-minütigen Dokumentation, die auch bisher unbekannte Film- und Fotoaufnahmen enthält, berichten zahlreiche Zeitzeugen von ihrer abenteuerlichen Flucht ins schwedische Exil und ihrem Überlebenskampf in Ungarn. Außerdem wurden neue Forschungsergebnisse namhafter Historiker in Dänemark und Ungarn ausgewertet.
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