Die Untermieter

Dokumentation, Deutschland 2007, BR, Erstausstrahlung
Regie: Florian Guthknecht

Homo Sapiens, der Beherrscher des Planeten und die Krone der Schöpfung, ist in Wirklichkeit nur ein Statist im eigenen Haus. Milliarden von "Untermietern" bevölkern die menschlichen Behausungen. Hausstaubmilbe und Messingkäfer, Zitterspinne und Mehlmotte, Raubwanzen und Bücherskorpione sind die wahren Herrscher der Welt. Sogar auf der menschlichen Haut leben unzählige von ihnen. So lebt die Haarbalgmilbe zwischen Haar und Haut und wird schon während des Stillens von der Mutter an den Säugling weitergegeben. Es sind Organismen und Tiere, über die man fast nichts weiß, obwohl man täglich mit ihnen in Kontakt ist. Wie sehen sie aus? Wie leben sie und vor allem wo? Wie alt werden sie und was fressen sie? Sind sie schädlich oder nur lästig?

Nicht nur aufgrund der Klimaveränderung werden es immer mehr. Die Pharaoameise, ein extrem gefährlicher Krankheitsüberträger, ist überall auf dem Vormarsch. Bisher war es ihr in Deutschland zu kalt. Die Globalisierung der Märkte hilft den millimetergroßen blinden Passagieren in Warentransporten riesige Distanzen zurückzulegen, sogar Kontinente zu wechseln. Und mit den Bio-Produkten rücken in Vergessenheit geratene Schädlinge wie der Kornkäfer wieder in den Vordergrund.
Doch viele der kleinen Krabbeltiere helfen dem Menschen: Spinnen, Silberfische und Bücherskorpione sind gnadenlose Jäger der Schädlinge. Doch der Mensch dankt es ihnen selten. Die Dokumentation stößt mit Hilfe von Hightech-Aufnahmen in die geheimnisvolle Welt dieses Mikrokosmos vor. Kleinste Lebewesen erscheinen unter dem Mikroskop betrachtet faszinierend groß. Und es gibt Millionen weiterer Insektenarten, die Homo Sapiens noch nicht erforscht hat.