Staatsauftrag Siegertreppchen - Doping in der DDR

Die Geschichte des DDR-Sports liest sich über lange Jahre wie ein Märchen. Das kleine sozialistische Land feierte in den 70er und 80ern Jahren sensationelle Erfolge bei Olympischen Spielen und internationalen Meisterschaften.

Die Kehrseite der Medaillen: systematisches Doping. Minderjährigen Sportlern wurden ohne ihr Wissen leistungssteigernde Mittel verabreicht. Die Verantwortlichen wussten genau, wozu sie dienten: "Staatsauftrag Treppchen". Das Aushängeschild der DDR war der erfolgreiche Athlet. Der Volkseigene Betrieb (VEB) Jenapharm, inzwischen zu Schering gehörig, hat am 21. Dezember 2006 184 DDR-Dopingopfern, die Klage einreichen wollten, 9.250 Euro Entschädigung angeboten - freiwillig, heißt es, und das sei kein Schuldeingeständnis. Kritiker sprechen von einem Schweigegeld in lächerlicher Höhe.