Der Kampf um Bagdad

Der Irak kommt auch viereinhalb Jahre nach der Invasion durch die USA und ihre Verbündeten nicht zur Ruhe. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass in den Nachrichten von verheerenden Bombenanschlägen mit vielen Opfern zu hören ist. Im Irak herrscht Bürgerkrieg. Sunniten gegen Schiiten, Angehörige der Terrororganisation Al-Kaida morden und bomben wahllos, und alle kämpfen sie gegen die Amerikaner. Mehr als 3.600 Koalitions-Soldaten, 5.000 irakische Soldaten und über 70.000 Zivilisten verloren bisher ihr Leben. In den USA wächst der Widerstand gegen die Irakpolitik von US-Präsident Bush. Die Dokumentation des kanadischen Fernsehens CBC zeigt die Situation in Bagdad. Dort sind die Kämpfe am heftigsten, die Anschläge am brutalsten. Die Autoren zeichnen ein bedrückendes Bild der Lage. Anschläge und Hinterhalte, US-Soldaten, die den Soldaten der irakischen Armee nicht trauen können, Iraker, die täglich mit der Angst leben, dass sie selbst oder Angehörige entführt, gefoltert und ermordet werden. Bei einem Scheitern der Amerikaner in Bagdad könnte der gesamte Irak für sie verloren gehen, meinen die Experten. Mittlerweile wurde die Zahl der US-Soldaten im Irak um 30.000 Soldaten auf über 160.000 erhöht. Mit der Offensive "Surge" erhofft sich US-Präsident Bush die Wende im Irak. Amerika droht auf den Straßen Bagdads zur Geisel zu werden, und bei einem Scheitern bröckelt Amerikas Macht und Prestige in der Region und der Welt. Mitte September sollen der US-Oberkommandierende im Irak, Petraeus, und der US-Botschafter im Irak, Crocker, dem US-Kongress über die militärische und politische Situation berichten.