Bernstein Erdöl und Kaschuben - Polens vergessene Ostseeküste

Alle haben sie hier Urlaub gemacht - Charles de Gaulle, Marlene Dietrich, der Schah von Persien, sogar Fidel Castro. Der internationale Jet-Set kurte einst im polnischen Ostseebad Sopot, spazierte über die "Molo", den mit 512 Metern längsten Pier der Ostsee - und wohnte im noblen Grandhotel. Bei seiner Eröffnung 1927 wurde es als die größte Herberge Nordeuropas gefeiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die alte Sopoter Pracht.

Doch seit der Wende kommen wieder Millionen von Badegästen her - Korrespondentin Annette Dittert zeigt, dass der Badeort zu Unrecht lange vergessen war. Bei der Weiterreise Richtung Osten lernen wir typische - und ganz und gar untypische - polnische Küstenbewohner kennen:
Bernsteinschmuggler, einen Leuchtturmwärter und den Mann, der die Residenz Kaiser Wilhelms gekauft hat. Die Reise endet an den Bohrtürmen vor Kaliningrad. Einst war die Ölförderung ein Gemeinschaftsprojekt von Polen, Sowjetunion und DDR, doch nach der Wende fanden sich die Männer auf der Bohrinsel plötzlich ohne Chefs wieder. Heute gehören die Bohrtürme einer polnischen Firma, das Unternehmen floriert. Wir besuchen die Männer, die wochenlang auf einer kleinen schwankenden Platte im Meer leben.

Film von Annette Dittert (2003)