Das kalte Paradies - Mit dem Hundeschlitten durch Alaska
Release: Das kalte Paradies - Mit dem Hundeschlitten durch Alaska
- Datum: 03.11.2007
Alaska, das ist die letzte Grenze, "The last frontier", dahinter endlose Eiswüsten: Gletscher, weiße Berge, überfrorenes Nordmeer und verschneite Tundra. Weniger als eine Million Menschen leben im größten Bundesstaat der USA. Pioniere sind hier bis heute zu Hause, Männer wie Ed Iten, der mit seiner Frau, zwei Kindern und seinen 100 Schlittenhunden hoch oben im fast ewigen Eis im Norden Alaskas lebt. Männer wie Iten sind als "Musher", Hundeschlittenführer, in Alaska lokale Helden. Höhepunkt ihres Jahres ist das Iditarod-Rennen über 1.049 Meilen von Anchorage nach Nome.
Zehn Tage mit dem Hundeschlitten unterwegs, über winklige Gebirgspässe, den majestätischen Yukon und das zugefrorene Bering-Meer. Zehn Tage und Nächte unterwegs auf historischen Trails. Mit weniger als einer Stunde Schlaf pro Nacht immer näher am Rand der Erschöpfung, bis zum erlösenden Finale in der alten Goldgräberstadt Nome. Hier oben nennen sie es "The last great race on Earth" - das letzte, große Rennen der Welt. Es ist eine Reise durch ein kaltes Paradies. Das Iditarod ist wie Alaska: rau, entbehrungsreich und gefährlich. Aber auch von überwältigender Schönheit. Itens Zuhause liegt 26 Meilen außerhalb des kleinen Städtchens Kotzebue, benannt nach Otto von Kotzebue, der hier Anfang des 19. Jahrhunderts im Auftrag des russischen Zaren die legendäre Nordwestpassage suchte. Zur Farm führt kein Weg und keine Straße, 26 Meilen geht es über den gefrorenen Kotzebue-Sund. Der Trail ist mit Holzpfosten markiert und doch jeden Tag anders und bis heute voller Gefahren. Bei Ostwind schiebt sich das Meer unter das meterdicke Eis. Der gewaltige Druck lässt das Eis bersten und der gefürchtete Overflow entsteht: überfrorenes Wasser oberhalb der massiven Eisdecke. Wer hier einbricht, ist in Lebensgefahr. Zwei Tage nach der Anreise des ZDF-Teams übersah ein langjähriger Bekannter der Itens auf dem Trail einen verdeckten Overflow. Nur zehn Meilen von Kotzebue entfernt, aber ohne Funkkontakt, erfror er noch in derselben Nacht auf dem Trail. Leben heißt hier oben bis heute vor allem Überleben. Ihr Haus haben die Itens selbst gebaut, geheizt wird mit Holz aus den umliegenden Wäldern, die Wasserstelle im nahe gelegenen Bach wird jeden Morgen neu freigehackt. Fließend Wasser gibt es genauso wenig wie eine Toilette: Stattdessen geht es im Winter auch bei Minus 40 Grad hinaus aufs nur halbherzig hinter einem Bärenfell verborgene "Outhouse". Dazu gilt es, 100 Hunde zu versorgen. Jeder Hund ver-braucht unter Wettkampfbedingungen bis zu 10000 Kalorien am Tag. Ohne selbst geschossenes Wild und frischen Fisch aus den Eislöchern auf dem Sund könnte sich Iten seine Leidenschaft schlicht nicht leisten. Drei Mal die Woche werden die Netze geleert, bei jedem Wetter, selbst bei einem Schneesturm mit Sichtweiten von weniger als fünfzig Metern. Ohne GPS wären Ed und sein Eskimo-Freund Henry Sherman jetzt verloren, aber selbst mit modernen Navigationshilfen kommt es zu einer brenzligen Situation: Henry fährt voraus und verliert für eine halbe Stunde jeden Kontakt zum ZDF-Team, das mit Ed zurückbleibt. Mit dem Hundeschlitten quer durch Alaska - eines der letzten Abenteuer der Erde.
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