Auf den Spuren des Riesenfaultiers

Im brasilianischen Bundesstaat Bahia entdecken Wissenschaftler in der überschwemmten Höhle "Poco Azul" die Überreste längst ausgestorbener Riesenfaultiere. Für die Paläontologen bedeutet dieser Fund eine Revolution. Mit Hilfe von Computeranimationen lässt die Dokumentation die Riesenfaultiere wieder auferstehen.

Faultiere gehören zu den erstaunlichsten Kreaturen der Tierwelt. Im Regenwald des Amazonas hängen sie an den Bäumen und bewegen sich extrem langsam. Vor Tausenden von Jahren lebten noch außergewöhnlichere Mitglieder dieser Tierfamilie. Sie erreichten die Größe von Elefanten und wogen mehr als vier Tonnen. Heute beschäftigt sich die Paläontologie mit den verschwundenen Riesen. Jedes entdeckte Fossil bildet einen Teil des gigantischen Puzzles, mit dem die Geschichte des Tierreiches - von den ersten Bakterien bis zu den heutigen Säugetieren - rekonstruiert wird.

Die Dokumentation erzählt von der Entdeckung einer paläontologischen Ausgrabungsstätte, die die Kenntnisse über die Riesenfaultiere revolutionieren wird. Im Herzen Brasiliens, im Staat Bahia, findet ein Taucher auf dem Grund der überschwemmten Höhle "Poco Azul" einige Gerippe. Von Neugier getrieben, zieht er einen Paläontologen zu Rate, der eine internationale wissenschaftliche Expedition zusammenstellt.

Unter extremen Bedingungen fördern Taucher und renommierte Urwelt-Biologen ein echtes paläontologisches Eldorado ans Tageslicht. Es erlaubt den Forschern, zahlreiche Neubewertungen der vor mehr als 10.000 Jahren ausgestorbenen Tiere vorzunehmen. So entdecken die Wissenschaftler eine neue Art der Faultiere und das optimal erhaltene Skelett eines Riesenfaultiers. Schließlich stoßen sie sogar auf menschliche Gebeine.

Anhand der Funde und mittels Computeranimation können die Geschichte der Höhle "Poco Azul" rekonstruiert und die ungewöhnlichen Tiere wieder zum Leben erweckt werden.

Frankreich, Brasilien, 2007, 43mn
ARTE F
Regie: Dominique Lecuivre