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mare TV - Odessa - Die Schöne am Schwarzen Meer

Release: mare TV - Odessa - Die Schöne am Schwarzen Meer

mare TV - Odessa - Die Schöne am Schwarzen Meer
Inhaltsangabe

Auf Geheiß der Zarin Katharina der Großen wurde sie 1794 erbaut: Odessa, die legendäre Hafenstadt am Schwarzen Meer. Im 19. Jahrhundert blühte sie zur Handelsmetropole auf. Künstler wie Puschkin, Tschaikowski oder Maxim Gorki haben der Stadt zu Weltruhm verholfen. Seit dem Untergang der Sowjetunion ist es ruhig geworden im Hafen. Jedes Schiff, das einläuft, wird zum Ereignis. Odessa ist die bedeutendste Hafenstadt der Ukraine. Auch auf der nahen Halbinsel Krim gibt es schöne Hafenstädte - doch Odessas Mythos überstrahlt sie alle. Schon der Hafen: Einzigartig, er hat Musik! Jeden Morgen weckt das Hafenradio die Stadt. Was gespielt wird, bestimmen die Arbeiter. Auf Platz eins der Containerterminal-Charts: der Gassenhauer ‚Hafen von Odessa’. Der Song kündet vom ewigen Liebesleid: Ein Matrose muss sich zwischen Meer und Mädchen entscheiden. Die Hits von Leonid Utjosow kennt hier jeder. Er ist der russische Frank Sinatra. Das Hafenradio schallt weit über die Stadt. Dabei ist es eigentlich nur für die Hafenarbeiter gedacht. Schon zu Sowjetzeiten wurde gesendet. Damals Parteiparolen, heute Wirtschaft, Lokales und Sport. Damals staubtrocken verkündet vom Funktionär, heute charmant moderiert von Julia Pljaschkowa, hauptberuflich Theaterschauspielerin. Vom Schauermann bis zum Gärtner: Abschalten kann hier niemand, nicht mal der Direktor.

Odessa, die Schöne am Meer ist auch eine Schöne aus dem Meer. Muschelkalk ist der Baustoff für die Prachtbauten der Stadt. Dort wo er abgebaut wurde, entstand ein unterirdisches Labyrinth: die Katakomben von Odessa. Nur wenige Menschen kennen sich hier unten aus. Einer von ihnen ist Alexander Martyniuk. 3000 Katakomben-Kilometer sind bisher entdeckt - Odessa ist komplett unterkellert. Bewohnt wurde das Schattenreich im Muschelkalk zuletzt von Partisanen, die während der Besatzung im zweiten Weltkrieg Widerstand leisteten. Sie hatten sich perfekt für das Leben unter Tage eingerichtet. Alexander Martyniuk, Führer in den Katakomben dazu: "In diesem Ofen haben die Partisanen ihr Essen zubereitet. Er wurde mit Holz befeuert und der Rauch drang durch diesen Schornstein - aber nicht nach draußen, sonst wären sie ja entdeckt worden. Sie haben einfach eine zweite Ebene eingezogen, wohin der Qualm dann verschwand.”

Die Odessiten lieben ihre Stadt und das Meer und hoffen auf eine Freihandelszone. Tagsüber ist Odessa jederzeit Verkehrsinfarkt-gefährdet. 1,2 Millionen Menschen leben hier. Obwohl die Odessiten das Flair ihrer Stadt lieben, verspüren sie spätestens zum Wochenende einen unwiderstehlichen Drang, mal rauszukommen. Gelegenheit zur kleinen Flucht ins Grüne gibt es reichlich. Außerhalb der Stadt, entlang der Küste liegen riesige Fluss-Deltas. Sie sind das Naherholungsgebiet für alle Stadtmüden. Sogar ein Naturschutz-Reservat ist nicht weit entfernt. Kilometerweit keine Menschenseele, Brutgebiet für den Pelikan und unzählige andere Seevögel. Das Nonplusultra für jeden Stadtbewohner in der Ukraine jedoch ist die eigene Datscha, das Wochenendhäuschen. Hauptsache am Strand. Das Aussehen ist egal. Sogar die Erholungsheime aus Sowjetzeiten werden heute als Ferien-Appartements vermietet.

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