Wettlauf um die Welt - Das Ende der Deutschland AG - Markt ohne Grenzen (3 Teile)
Release: Wettlauf um die Welt - Das Ende der Deutschland AG - Markt ohne Grenzen (3 Teile)
- Datum: 11.01.2008
Stefan Aust und Claus Richter untersuchen die Rolle, die Deutschland bei der Globalisierung spielt und in Zukunft spielen kann. "Globalisierung" bedeutet für viele vor allem Dumpinglöhne, Jobexport nach Asien oder Osteuropa und die schwer durchschaubaren Machenschaften großer Finanzinvestoren. Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz jedoch sieht in der Bundesrepublik einen der "besser gerüsteten Spieler in einer Welt, die immer mehr vom Wettbewerb geprägt ist."
Die Wut ist greifbar in Berlin-Spandau; sie artikuliert sich in kämpferischen Parolen, harschen Sprüchen auf Transparenten und einer rigiden Zufahrtskontrolle zum bestreikten Werk. Die Mitarbeiter der Bosch-Siemens-Haushaltsgeräte (BSH) im Süden der Hauptstadt kämpfen verzweifelt um ihre Jobs. Das Management will Arbeitsplätze nach Polen und Italien verlagern, die 600 Männer und Frauen sehen ihre Zukunft bedroht. Alltag im weltweiten Wettbewerb - der Markt ohne Grenzen setzt besonders den alten Branchen der Hochlohnländer zu. Probleme, die sich 300 Kilometer nordwestlich relativieren. Eine fröhliche Gesellschaft zelebriert an einem kühlen Spätsommertag 2006 im Hamburger Hafen die Taufe des Container-Riesen "Cosco Germany". Der Gastgeber ist hanseatischer Reeder, der Chef der Bauwerft Koreaner, die Taufpatin chinesische Diplomaten-Gattin, die übrigen Gäste sind aus fast aller Welt eingeflogen. Es gibt heitere Ansprachen, Champagner und ein Gala-Diner - Globalisierung positiv.
Die Aufmerksamkeit der Deutschen galt lange Zeit nicht der Globalisierung, sondern dem Aufbau Ost im eigenen Land. "Wir haben die Augen schon ein bisschen sehr auf die Aufgaben in den neuen Ländern gehabt", sagt Berthold Huber, zweiter Vorsitzender der IG Metall. Und Conti-Chef Manfred Wennemer meint: "Die Einheit war ein großes Glück. Sie hat nur den Blick verstellt, was sich anderswo auf der Welt abspielte." Deutschland nahm mit Verzögerung am neuen Wettlauf teil, der von der Revolution in der Informationstechnologie ausgelöst worden war. Gleichzeitig verabschiedete sich auch das alte und bewährte Geflecht aus Industrie, Banken und Sozialpartnern. Die Deutschland AG war tot. Es wurde rationalisiert, modernisiert und - als Konsequenz - entlassen. Mehr als eine Million Industriearbeitsplätze sind in den vergangenen Jahren verschwunden. Die Folge: Die deutschen Unternehmen sind heute in der Mehrzahl so gut und schlank aufgestellt wie seit langem nicht - die Belegschaften aber sind verunsichert.
Dokumentation von Stefan Aust und Claus Richter (2007)
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