Mein Venedig - Mit Gerd Helbig unterwegs (2 Teile)
Release: Mein Venedig - Mit Gerd Helbig unterwegs (2 Teile)
- Datum: 15.01.2008
1. Perücken, Paläste, Powerboote
Die Venezianer werden immer weniger und kämpfen um ihren Lebensraum. Sie wollen nicht in einem Museum wohnen, bedrängt von zwölf Millionen Touristen im Jahr, von denen sie allerdings fast ausschließlich leben. Einige der Ureinwohner Venedigs hat Gerd Helbig aufgesucht und ein Jahre lang immer wieder mit der Kamera beobachtet. Die Leute wollen ihr Venedig bewahren und trotzdem für jeden offen halten. Kann das überhaupt funktionieren? Antonio Casellati ist 74 und war vier Jahre Bürgermeister. Er lebt im malerischen Advokatsgässchen und arbeitet als Anwalt. Seinen herrlichen, uralten Stadtpalast möchte er verkaufen. Zu aufwändig, zu mühsam, den stolzen Bau auf Stelzen zu unterhalten. Vielleicht geht es den Weg vieler Paläste: ein reicher Mailänder oder New Yorker kauft ihn und besucht die Stadt zweimal im Jahr. Verlassen wird Casellati Venedig nie.
Lebendig wird die Lagunenstadt im nebligen Februar zu Karneval. Die einen suchen billigen Rummel, die anderen eine phantastische Kostümschau in den prachtvoll erleuchteten Palästen. 130.000 Besucher quälten sich allein am Karnevalssamstag 2002 durch die Gassen. Die Venezianer ertragen den Trubel nur mit Blick aufs Portemonnaie - mitmachen wollen die wenigsten. Auf das berühmt-berüchtigte Hochwasser muss das Drehteam bis zum zehnten Venedig-Besuch warten. Aber dann wirkte es im milchigen Herbstlicht so schön, dass es seine Gefährlichkeit vergessen ließ. Dabei ist Venedig gefährdet. 23 Zentimeter ist die Stadt im letzten Jahrhundert gesunken. Wenn man bei extremen Niedrigwasser die Fundamente sieht, kann einem Angst und Bange werden. Aber es wird etwas getan, die Stadt ist von Baustellen übersät. In sieben Jahren sollen alle Fundamente erneuert sein. Das schützt zwar nicht vor den recht seltenen ganz hohen Fluten, aber es erhält die Bausubstanz.
2. Gondeln, Gold und Gummistiefel
Bei den "echten" Venezianern ist immer was los - und oft erfährt kein Tourist davon. Während ihrer Besuche haben Gerd Helbig und sein Team versucht, dieses ursprüngliche Leben aufzuspüren, Menschen ausfindig zu machen, die ihre Stadt gegen Kommerz und zu viele Touristen verteidigen. Roberto Tramontin war der muffeligste Venezianer, dem das Drehteam begegnet ist. Ihm gehört die älteste Gondelwerft der Stadt. Seit 1874 baut seine Familie die traditionellen Boote. Sechs Mal hat Gerd Helbig ihn besucht und erlebte die Entstehung einer prachtvollen Hochzeitsgondel von der Kiellegung bis zur zünftigen Einweihung und dazu noch eine romantische venezianische Hochzeit zu Wasser. Roberto selbst macht sich nichts aus den Gondeln, er segelt lieber mit bei einer farbenprächtigen Regatta mit alten Booten und bunten, schweren Stoffsegeln.
Zu den traditionellen Betrieben gehört auch die Brokatweberei Bevilacqua, untergebracht in einem unscheinbaren Haus am Großen Kanal. Wenn man die Weberei betritt, traut man seinen Augen kaum: Dort rattern hölzerne Webstühle aus dem 18. Jahrhundert und fertigen teuersten Brokat nach Mustern der 12. Jahrhunderts. Wer ahnt schon, dass Venedig seine eigene Gemüseinsel hat - San Erasmo. Von dort werden Salat, Bohnen und Fenchel mit dem Boot nachts durch die stockdunkle Lagune zum Markt gefahren. Rudern ist die Leidenschaft der Venezianer. Zwei Brüder, Gastone und Luciano, beide über siebzig, haben noch die Zeiten erlebt, als es keine Motorboote gab und die schwersten Lasten mit Muskelkraft durch das Labyrinth der Kanäle bewegt werden mussten - eine schwierige Kunst, denn ein echter Venezianer rudert im Stehen.
Film von Gerd Helbig (2002)
ED2K-Links
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