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Jonestown - Todeswahn einer Sekte

Release: Jonestown - Todeswahn einer Sekte

Jonestown - Todeswahn einer Sekte
Inhaltsangabe

USA, 2006, 90mn
ARTE
Regie: Stanley Nelson

Der Dokumentarfilm enthüllt die wahre und tragische Geschichte des rätselhaften Priesters und Gründers des People Temples Jim Jones. Sein Versprechen von einer Welt, in der wirtschaftliche Gerechtigkeit und Rassengleichheit herrschen sollten, führte am Ende zum größten Massenselbstmord in der Geschichte.

"Ich stelle das göttliche Prinzip dar, die absolute Gleichheit, eine Gesellschaft, in der alle Menschen ihren Besitz teilen, in der es kein Arm und Reich und keine Rassen gibt. Überall, wo Menschen nach Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit streben, dort bin ich", so der Gründer des Peoples Temple, Jim Jones.

Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte jener Menschen, die dem Peoples Temple beitraten, ihrem Führer Jones von Indiana nach Kalifornien und schließlich im November 1978 in Guyana auch in den Tod folgten. Er folgt den Erinnerungen früherer Peoples-Temple-Mitglieder, darunter auch einigen, die in den letzten wirren Tagen im südamerikanischen Dschungel nur knapp dem Tod entkamen.

Was brachte Tausende Menschen dazu, dem Peoples Temple beizutreten? Viele wollten die Welt verändern und sahen die Kirche als das richtige Instrument dazu. Jones versprach den angehenden Mitgliedern Arbeit, ein Zuhause und einen gemeinsamen Lebenszweck, nämlich das Streben nach einer gerechten Welt. "Ich ließ zu, dass Jones das Denken für mich übernahm, da ich glaubte, er hätte den besseren Plan", erzählt das ehemalige Mitglied Hue Fortson, dessen Frau und Sohn unter den über 900 Toten waren, die in Guyana den mit Zyankali vermischten Fruchtpunsch getrunken hatten. "Ich ergab mich ihm völlig. Wie viele andere auch." Auf einem Tonband, das am Ort der Katastrophe gefunden wurde, verkündet Jones: "Wir begingen einen Akt des revolutionären Selbstmordes und protestieren so gegen die Zustände in einer unmenschlichen Welt."
Aber war es Selbstmord oder Mord? "Man kann unmöglich sagen, was an diesem Tag genau geschah", sagt Filmemacher Stanley Nelson. "Aber es ist eindeutig, dass die Kinder - ungefähr 250 Personen unter 18 Jahren - ermordet wurden." Stanley Clayton, einer der wenigen, die lebend davonkamen, sagt klar seine Meinung: "Dieser Mann brachte uns um."

ZUSATZINFORMATION
Neben einigen wenigen Zeugen des Massenselbstmordes in Guyana kommen auch Angehörige der Verstorbenen zu Wort. Zudem sind ehrliche, offene Gespräche mit Jones' Sohn, Jim Jones jr., zu sehen. "Wir wollten die Geschichte mit den Stimmen derer erzählen, die sie erlebt haben", erklärt Filmemacher Stanley Nelson. Bisher unveröffentlichtes Filmmaterial aus dem Inneren des Peoples Temple erlaubt einen seltenen Einblick in Jones' leidenschaftliche Predigten und seine Gottesdienste zur emotionalen Heilung.

Der Dokumentarfilm aus der Reihe "American Experience" wurde von der Presse einerseits als "surreal und herzzerreißend" bejubelt , andererseits aber auch als "erschreckend" beschrieben . Im Jahr 2006 wurde er in die offizielle Auswahl mehrerer Filmfestivals aufgenommen, unter anderem beim Tribeca Film Festival in New York, beim Dokumentarfilmfestival Silverdocs in Silver Springs nahe Washington D.C., in Los Angeles und San Francisco. Als bester Dokumentarfilm erhielt "Jonestown: The Life and Death of Peoples Temple" den Black Reel Award 2007. Außerdem war er 2007 für den Emmy-Award in der Kategorie Exceptional Merit in Nonfiction Filmmaking nominiert und erhielt 2006 eine lobende Erwähnung der Internationalen Jury beim DOK-Festival Leipzig.

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