Sleepless

Nach 17 Jahren beginnt eine längst aufgeklärte Mordserie von neuem. Der pensionierte Kommissar Moretti (Max von Sydow), der den Fall damals lösen konnte, begibt sich erneut auf die Suche nach dem brutalen Killer. -- Nachdem sich Italiens Horrorpapst Dario Argento mit seiner eigenwilligen Das Phantom der Oper-Interpretation eine künstlerische und kommerzielle Pleite erlaubte, kehrt er mit dem geradlinigen Slasher Sleepless zu seinen Ursprüngen zurück. Der Prolog des Films ist dabei ziemlich klischeebehaftet: eine knapp bekleidete Prostituierte flüchtet vor dem Killer und steigt in einen menschenleeren Zug. Dieser fährt durch einen dunklen Tunnel und schneller als man "Jack the Ripper" schreien kann, wird die Dame nach allen Regeln der (Schlitz-)Kunst zerlegt. Auf diesem Niveau schleppt sich der erstaunlich spannungsarme Film bis zum vorhersehbaren Ende.
Was Sleepless dennoch interessant macht, ist die teilweise ausgefeilte Kameraarbeit mit schrecklich-schönen, alptraumhaften Kompositionen. Die schauspielerischen Darbietungen spielen wie bei den meisten Argento-Werken nur eine unwesentliche Rolle. Neben den überwiegend unbekannten italienischen Akteuren gibt sich immerhin Altstar Max von Sydow (Der Exorzist) die Ehre und bessert seine Rentenkasse mit einer routinierten Performance auf. Fazit: Harter Argento-Slasher mit den üblichen Zutaten