Spur der Steine
Release: Spur der Steine
- Datum: 16.03.2009
- Verkauf: 24.09.2002
Absoluter King auf der Großbaustelle Schkona ist der großspurige und auch körperlich fast ungeschlachte Brigadier Hannes Balla. Er genießt vor allem bei seiner Truppe höchstes Ansehen, weil er dafür sorgt, daß die Abrechnungen und die Prämien stimmen. Ein bißchen ungemütlich wird es Hannes allerdings, als die junge Technologin Kati Klee und der neue Parteisekretär Werner Horrath auf der Baustelle erscheinen. Hannes sieht seine "Unangreifbarkeit" und seinen Ruf gefährdet, weil Horrath eine durchaus interessante Persönlichkeit ist, die den Vergleich mit Balla nicht zu scheien braucht. Und Kati Klee zwingt Hannes, ein bißchen die Draufgängermaske zu lüften und etwas von seinem wahren Wesen preiszugeben. Balla verliebt sich in Kati. Aber auch Horrath liebt - trotz Frau und Kind, an denen er hängt und die ihn in Rostock erwarten - die junge Technologin. Er kann sich nicht entscheiden und verstrickt sich in Lügen, macht sich aber selbst vor, das zum Nutzen des Werkes zu tun. Doch die Lüge fordert ihren Tribut. Die enge Beziehung der drei Menschen - Kati, Werner und Hannes, eine Beziehung, die zunächst auch wirklich dem Werk zugute kam - Balla ließ sich für neue Aufgaben und Ansichten begeistern - diese enge Beziehung wird zerstört.
Für Ostdeutsche dürfte der Film aufgrund seines "Kultstatus" (den er durch sein über 30 Jahre andauerndes Aufführungsverbot erhielt) interessant sein; Westdeutsche sehen vielleicht auf diese Weise den jungen Manfred Krug zum ersten Mal (bevor er mit "Auf Achse" auch im Westen populär wurde).
Auf jeden Fall gehört er zu den besten Produktionen der Babelsberger DEFA-Studios. Er gibt einen ungeschminkten Einblick in den Alltag der DDR, zeigt die sozialistische Moral und deren Auswirkungen auf das Arbeits- und Privatleben der Bürger - und zwar auf so realistische Weise, daß der Film innerhalb kürzester Zeit im Giftschrank verschwand und erst nach der Wende herausgeholt wurde.
Zur damaligen Zeit galt nach der "Bitterfelder Konferenz" die Devise an die Kunstschaffenden der DDR, sich mehr mit Themen des Alltags zu beschäftigen, mithin eine neue, eigene sozialistische Kunst&Kultur zu entwickeln. Eine der Devisen hieß u.a. "Greif Zur Feder Kumpel". Gemeint war der Grubenkumpel...
Dieser neue Aufwind erfasste auch die Filmschaffenden in der damaligen DDR.
Beyer war m.E. der Meinung, mit diesem Film den Aufbauprozess in den 60ziger Jahren anschaulich und nachvollziehbar zu schildern. Prinzipiell auch richtig und gelungen. Der Film ging durch die Zensur und kam in die Kinos. Was Niemand ahnte, war, daß die Anfangszene, in der Brigadier Balla mit seinen Männer im Dorfteich badet und einen VoPo in den selbigen zieht, für allgemeine Heiterkeit in den Kinos sorgte. Plötzlich war "Schluss mit lustig". Einen Tag nach der Ausstrahlung wurde "Spur der Steine" aus sämtlichen Kinos genommen. "Herabwürdigung der Staatsgewalt" war das Argument. Regisseur Beyer wurde in der Folge (bedingt auch durch sein weiterhin renitentes Verhalten) mit Berufsverbot belegt und konnte erst Jahre später wieder als Regisseur arbeiten.
F.X.Kroetz erwähnte in einer Talk-Show irgendwann später den Begriff von der "durch und durch mit Angst besetzten DDR". Diese Angst zeigte sich damals im Verbot des Filmes. Wohlgemerkt!... Wegen dieser Badeszene ...
- Genre: Action
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