Die Caine war ihr Schicksal

Kapitän Queeg übernimmt das Kommando auf der US Caine. Er verwirrt seine Mannschaft mit unverständlichen Entscheidungen über die Führung des Kriegsschiffes. Nach und nach wird die Situation immer unhaltbarer, die Mannschaft merkt, dass Queeg neurotisch ist und eine Gefahr für alle darstellt. Als der Kapitän während eines Hurrikans völlig die Nerven verliert, übernimmt der zweite Offizier das Kommando, um das Schiff zu retten. Für Queeg ist das Meuterei. Er rächt sich für die Schande während der Verhandlung vor dem Militärgericht.

Als Humphrey Bogart-Fan kommt man an diesem Film nicht vorbei! Ganz in Technicolor und im typisch flotten Stil der 50er-Jahre-Filme sind die zwei Stunden Spieldauer kurzweilig. Auch wenn der patriotische Unterton zuweilen nervt, die Schauspieler manchmal eindimemsional erscheinen, glänzt der Film vor allem durch die (im Film durch die Offiziere diskutierten) moralischen Zweifel hinsichtlich einer Meuterei und Bogarts Figur des Kapitän Queeg. Dieser löst nach einer guten halben Stunde Spielzeit den undisziplinierten Kapitän der Caine ab und stößt auf den zunehmenden Widerstand der Besatzung. Zusätzlich in die Enge getrieben durch Stressituationen wandelt der stolze Kriegsveteran sich zunehmend zu einem paranoiden Charakter. Queeg wird im Gerichtsverfahren am Ende derart in seine Widersprüche verstrickt, dass sein Kartenhaus der Abwehr vollends in sich zusammenbricht. Fern von der Gut-Böse-Charakterisierung empfindet man Mitleid und Entsetzen gleichzeitig. Bogart liefert ein durch-und-durch gut gespieltes Psychogramm ab, dass er nur noch durch "Der Schatz der Sierra Madre" toppen konnte.