Drei Bruchpiloten in Paris, Die große Sause

Die nouvelle vague war gerade über Frankreich hinweg gerollt. Truffaut, Godard, Rohmer, Rivette, Resnais und andere waren angetreten, das Kino zu revolutionieren. Gérard Oury aber scherte sich herzlich wenig um die damaligen Diskussionen. Er drehte 1966 mit »Die große Sause« (»La grande vadrouille«) eine gradlinige Komödie – und den auf Jahrzehnte erfolgreichsten französischen Film. 17 Millionen Zuschauer strömten in die Kinos und erlebten die wundersame Rettung dreier Engländer, deren Flugzeug über dem von Deutschen besetzten Paris abstürzt.

Als ihre Maschine von Deutschen abgeschossen wird, retten sich die Insassen mit Hilfe von Fallschirmen. Leider sind in Paris geeignete Landeplätze rar. Deshalb findet sich der eine Brite im Seehund-Gehege des Zoos wieder, der andere springt einem Maler in die Arme, der dritte schließlich geht auf dem Dach der Oper nieder.

Die drei Briten haben sich im türkischen Bad verabredet. Doch nur Sir Reginald erscheint dort, während Peter Cunningham (Claudio Brook) und Alan MacIntosh (Mike Marshall) es vorziehen, ihre Retter vorzuschicken. Der jähzornige, egoistische Stanislas ( Louis de Funes) und der schüchterne, hilfsbereite Augustin ( Bourvil ) geraten so selbst ins Visier der Deutschen – und es bleibt ihnen nichts übrig, als sich ebenfalls in Sicherheit zu bringen. Sie beschließen, sich gemeinsam mit den Briten ins unbesetzte Vichy-Frankreich durchzuschlagen. Dabei helfen ihnen zwei Frauen, die auf den ersten Blick völlig unterschiedlich sind, deren Mut sie aber eint: Juliette (Marie Dubois) und die Nonne Marie-Odile (Andrea Parisy). Mit ihrer Unterstützung gelingt es den Männern, ihrem ebenso bösartigen wie trotteligem Verfolger Major Achbach (Benno Sterzenbach) zu entkommen