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Leuchte, mein Stern, leuchte

Release: Leuchte, mein Stern, leuchte

Leuchte, mein Stern, leuchte
Inhaltsangabe

Im Jahre 1920, drei Jahre nach der Oktoberrevolution, zieht der Komödiant Wolodja (Oleg Tabakow) umher. Seine Liebe gilt dem Theater und der Revolution, deshalb hat er sich den Künstlernamen "Iskremas" zugelegt, ein beziehungsreiches Wortkürzel von "Iskusstwo revoluzzii massam", was soviel heißt wie "Kunst der Revolution der Massen". Seine Wanderbühne ist ein einfacher Pferdekarren, von dem herunter er Shakespeare unter das Volk bringt. In einem ukrainischen Städtchen freundet er sich mit dem Maler Fedja an und philosophiert mit ihm über die Aufgaben des Künstlers in der sich wandelnden Zeit. Kaum sind die bürgerlichen Truppen aus dem Ort vertrieben, plant Iskremas eine Theaterinszenierung in einer alten Kirche. Das Bauernmädchen Kryssja wird unter seiner Regie zur Jeanne d´Arc. Zwischen revolutionären Idealen und den bürgerlichen Konterrevolutionären reibt Iskremas sich auf und wird schließlich zum Opfer seiner selbstinszenierten Tragödie.

Die Wiederaufführung eines bemerkenswerten Films, den Intendant und Schauspieler Peter Sodann ("Tatort"-Kommissar Ehrlicher) zu seinem Lieblingsfilm auserkoren hat. Alexander Mitta, einer der bekanntesten russischen Regisseure, schuf in einer kulturpolitisch liberalen Phase der 60er Jahre eine "Tragikomödie über den Wert, die Freiheit und die Aufgabe der Künste und ihre Wirkung; zugleich heiter und bitter." (Lexikon des internationalen Films). Es war dies der erste Spielfilm des damals jungen Regisseurs nach zwei Kinderfilmen. Der Wanderschauspieler versucht, mit künstlerischen Mitteln das Volk für die Revolution zu gewinnen, die ihnen Freiheit verspricht; ein Gut, das sich der fahrende Revolutionär einfach nimmt und durch das sein Spiel inmitten der Unruhen eben erst möglich wird. Bitter auch deshalb, weil sich der mutige Künstler im Film zwischen den Bürgerkriegsparteien aufreibt und seine Engagement schließlich mit dem Leben bezahlt. Mitta, der drei Jahre zuvor in Venedig mit "Tatjana sucht Freunde" den Goldenen Löwen gewonnen hatte und mit "Lost in Siberia" (1992) für den Golden Globe nominiert wurde, gab in "Leuchte, mein Stern, leuchte" der Künstlerpersönlichkeit im russischen Film einen neuen Stellenwert. Der Film kam im Februar 1972 zum ersten Mal in die deutschen Kinos. Neun Jahre später wagte der Progress-Film-Verleih wieder eine Aufführung.

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